WURLITZER meldet Insolvenz an :-(

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  • WURLITZER meldet Insolvenz an :-(

    Schade, schon wieder ein Traditionsunternehmen dahin :(

    Hier der Bericht,gefunden bei jukebox-world.

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    WESTFALEN-BLATT
    Samstag, 23. Februar 2013 - 00:55 Uhr
    Von Kathrin Kröger

    Hüllhorst (Wcool smiley. Bei der Deutschen Wurlitzer GmbH mit Sitz in Hüllhorst soll bis zu 90 Mitarbeitern gekündigt werden. Nach Angaben von IG Metall und aus Firmenkreisen soll der Hüllhorster Automaten-Hersteller am Freitag beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenz angemeldet haben. Die Geschäftsführung des etwa 135 Mitarbeiter zählenden Unternehmens war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

    Die Sprecherin des Amtsgerichts wollte die Antragstellung auf Insolvenz weder bestätigen noch dementieren. Nach Einschätzung von Siegfried Thüte, Sekretär der Industriegewerkschaft Metall aus Minden, ist bei der Deutschen Wurlitzer mit Entlassungen zu rechnen. Am 15. Februar sei der Betriebsrat von der Geschäftsleitung informiert worden, dass bis zu 90 Kündigungen ausgesprochen werden müssten. Es solle an Interessenausgleich und Sozialplan gearbeitet werden.

    »Diese Information war aber Ende dieser Woche wieder überholt«, sagte Thüte. Die neue Mitteilung der Geschäftsleitung an den Betriebsrat habe gelautet: Man werde am 22. Februar beim Amtsgericht Bielefeld Insolvenz anmelden. Betriebsratsvorsitzender Siegfried Buschmann wollte am Freitag keinen Kommentar zu den Entwicklungen bei der Deutschen Wurlitzer abgeben.

    Thüte geht davon aus, dass die Mitarbeiter Anfang nächster Woche informiert werden. Anfang März wolle man in Verhandlungen einsteigen. Thütes Ansicht nach ist spätestens Anfang Mai mit der Entscheidung des Gerichts zu rechnen, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. »Davon gehen wir aber aus. Ebenso von Arbeitsplatzabbau in großem Umfang.«

    Wie es heißt, hat es seit 15 Jahren keine Gehaltserhöhung mehr bei Wurlitzer und seit Jahren so gut wie keine Neueinstellungen mehr gegeben. Siegfried Thüte bestätigte, dass auch seit mindestens fünf Jahren Kurzarbeit herrsche.

    Laut IG Metall Minden ist seit Anfang Februar nicht mehr die amerikanische Gibson Group Eigentümer des Hüllhorster Automaten-Herstellers, sondern die SBC-Investmentgruppe aus Düsseldorf. Geschäftsführer ist Thorsten Störmer. Gut unterrichtete Kreise sehen einen Grund für die schwierige wirtschaftliche Situation der Firma Wurlitzer unter anderem darin, dass bereits die australische Nelson Group, von 1985 bis 2006 Eigentümer, einst nur auf Großkunden gesetzt und somit die kleinen Kunden verärgert habe. Letztlich habe man unter Leitung der Gibson Group sogar nur noch an einem Großkunden gehangen. Es sei geplant gewesen, eine digitale Musikbox zu produzieren – mit einer monatlichen Stückzahl von 3500. Dies sei jedoch nie umgesetzt worden. Nach Insider-Meinung habe man außer Acht gelassen, dass der Musikbox-Markt mittlerweile extrem rückläufig gewesen sei.

    Das Unternehmen habe zudem mit der Überalterung der Mitarbeiter zu kämpfen, so ein Insider. Das Durchschnittsalter liege bei 54 Jahren. Man hätte für die etwa 50 älteren Mitarbeiter ein Abfindungspaket schnüren können, um sie in einer Auffanggesellschaft unterzubringen – mit einem Volumen von 350000 Euro. Nach Ansicht eines Firmenkenners wäre dies ein Schnäppchen gewesen. Aus mangelndem Interesse seitens des Unternehmens sei das Vorhaben jedoch gescheitert.

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    Quelle: Westfalenblatt






    Gruss Dirk