Whitestar 2 CPU - Totalausfall nach vermeintlichem Kurzschluss

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  • Whitestar 2 CPU - Totalausfall nach vermeintlichem Kurzschluss

    Hallo zusammen,

    habe hier eine Whitestar 2 CPU, der es sehr schlecht geht. Hintergrund war, dass der Besitzer mittels Stromdieben die Kabel am J16 des PDB angezapft hat. Irgendetwas ist dabei schief gegangen und hat einigen Schaden angerichtet. Auf dem Dipslay Controller hat es den U2 zerstört. Nach Tausch läuft zumindest der Controller wieder. Auf der CPU hat es den Xilinx U414 gegrillt (sichtbarer Brandfleck auf dem Gehäuse). Bei Versorgung mit 5 V wurde er schnell heiß und hat die 5 V auch stark gestresst (gingen auf 4,5 V runter). Den XIlinx habe ich ausgelötet, um die Stromlast wieder auf normal zu bekommen. Ich schätze, dass es den Atmel auch getroffen hat, aber zumindest wird er im Betrieb nicht merklich warm.
    Leider bootet die CPU nun aber trotzdem nicht. Die gesockelten Chips (U209, 210, 212, 213) habe ich in meinerm LotR getestet und diese sind alle intakt. Es hakt schon an den Standardsignalen BSEL, RESET#, etc. Alles mehr oder weniger tot. Den Watchdog U413 habe ich schon getauscht. Nur die Signale Q und E für den U209 kann ich messen. Ich stelle mir nun die Frage, ob die Platine ohne eingelötetem Xilinx überhaupt booten kann und was sonst noch am grundlegende Bootvorgang hängt? Bin drauf und dran einfach alle ICs rund um U209 zu tauschen. Die ersten Kandidaten wären U214, 215, 216.
    @FRG: Wäre es möglich, dass du den neuen Xilinx wieder beschreibst, wenn das Teil jemals wieder booten sollte?

    Danke schon mal für jegliche Unterstützung!

    Grüße
    Christoph
  • Die müßte eigentlich booten. Der CPU Teil ist identisch mit der von der Whitestar 1.
    U404 vielleicht nochmal knipsen. Das ist der Übergang vom CPU zum Soundteil. Flachbandkabel zum Treiber auch abziehen. Ansonsten hilft da auch nur Oszi und messen.1,8V Kernspannung vom Prozessor auch messen. Wenn der Xilinx gegrillt ist würde ich auf den Atmel und das Flash nichts mehr geben. U215 und U216 sind AHCT also obacht falls du die tauschst.

    > @FRG: Wäre es möglich, dass du den neuen Xilinx wieder beschreibst, wenn das Teil jemals wieder booten sollte?

    Klar.

    FRG
    Technische- und Reparaturanfragen per pm ohne vorherigen Forumsthread werden nicht beantwortet.
  • Hab die CPU momentan nur am externen Netzteil hängen, daher gibt es keinen Einfluss vom PDB oder Display Controller. U404 mach ich dann mal raus. Wo messe ich die Kernspannung? Ist das VDD Core am Atmel (Pin 27, 61, 94)?
    Atmel und Flash hätte ich auch noch jeweils einmal da. Puh, drei Tausendfüßler auf einer Platine tauschen ist schon hart.

    Müssen U215/216 unbedingt die AHCT Version sein. HCT geht nicht? Ich hab mal geschaut und die AHCT bei meinem Haus und Hof-Elektroniker Kessler nicht gefunden. Auch Reichelt scheint die nicht zu haben.
  • Das Flash beinhaltet nur das SoundOS. Emuliert u.a. den BSMT2000/68B09E für ältere Soundroms.

    Das kann man aber glücklicherweise mit dem OS8 Eprom beschreiben auch wenn es komplett leer ist.

    FRG
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  • So, nach einigen getauschten Chips läuft das Sch...ding immer noch nicht. Meine erste Aussage, dass Q und E für den Prozessor vorhanden sind, muss ich leider zurücknehmen. Ich habe diese nochmal mit meinem funktionstüchtigen Board verglichen und am defekten ist im Vergleich nahezu nichts messbar. Q und E werden von U407 (74LS74) generiert unter Verwendung eines 8 Mhz Signals am Clock-Eingang. Genau dieses 8 Mhz Signal ist tot, aber ich kann dem Schaltplänen nicht entnehmen, wo es generiert wird. Der einzige weitere Punkt, an dem das Signal abgedruckt ist, ist am Xilinx Pin 22.
    Nun die Frage, ob der Xilinx das 8 Mhz Signal generiert oder dieses auch nur als Eingangssignal nutzt? Sollte es vom Xilinx generiert werden, kann die CPU mit einem defekten oder unprogrammierten Xilinx nicht booten.
  • Hmm muß ich wohl meine Aussage zurück nehmen. Da muß ein Taktteiler im Xilinx sein. Die kaputten die ich hatte müssen wohl noch halbwegs bzw. da funktioniert haben... Du könntest testweise einen 8 MHz TTL Oszillator an U407 anschließen und schauen was Sie macht. Oder Xilinx ersetzen.

    FRG
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  • So, es gibt Neuigkeiten: Die CPU lebt wieder :thumbup:
    Mich hat die Thematik der Programmierung der Xilinx Chips nicht in Ruhe gelassen und ich hab mir kurzerhand ein Programmiergerät für USB gekauft. Nach längerem Kampf gestern abend hat das Tool dann auch
    endlich am Laptop gearbeitet und ich habe erstmal an einer Display Controller Platine geübt. Heute war dann die CPU dran. Den Programmcode konnte aus einer meiner beiden intakten CPUs auslesen. Bei der anderen war der Chip gegen auslesen geschützt. Nach Programmierung des blanken Chips auf der defekten CPU gab sie dann wieder Blinkzeichen von sich und hat nun eine Stunde Dauerspielen an meinem LotR ohne Probleme durchgehalten ^^
    Der Atmel Prozessor und Flash haben glücklicherweise nichts abbekommen.
    Damit endet das Kapitel mit zwei wieder funktionierenden Platinen und einer großen Erfahrung mehr, die in Zukunft sicher einige CPUs und Display Controller wieder zum Leben erwecken wird.
  • > Würdest du eventuell eine Anleitung erstellen und sie zur Verfügung stellen?
    > Es gibt bestimmt mal wieder jemand der damit Probleme hat.

    Klingt jetzt ein bischen hart aber 90% aller Platinenlöter sollte man den Lötkolben wegnehmen. Und das hier ist SMT also nochmal eine Nummer komplizierter. Ich würde es nicht machen. Gibt schon so genug verbastelte Platinen.

    Ich gebe meine immer einem Freund der einen Bekannten mit dem richtigen Equipment hat. Das Programmieren kann man dann danach machen. Ab SAM ist alles auslesegeschützt. Bisher sind mir nur eine SAM und eine SAM 2 Premium ungeschützt untergekommen.

    FRG
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  • Ich möchte zumindest einen Abriss geben:
    Für das "Entlöten" der SMT Chips nutze ich eine Heißluftstation. Der Umgang damit ist auf Youtube zur Genüge dokumentiert. Es ist penibelst darauf zu achten, dass keine Kraft auf das Bauteil augeübt wird, da die Lötpunkte für die kleinen Füße sehr filigran sind und leicht beschädigt werden können. Nach Reinigung der Lötpads mit Entlötlitze und Flussmittelentferner wird das neue Bauteil exakt auf den Lötpads ausgerichtet und zur Fixierung an zwei gegenüberliegenden Seiten je an einem Beinchen mit dem normalen Lötkolben angelötet. Anschließend arbeite ich mit Lötpaste und Heißluft, um die restlichen Beine zu verbinden. Abschließend müssen etwaige ungewollte Verbindungen zwischen zwei benachbarten Beinchen mittels Entlötlitze entfernt werden (mit der Luper genau prüfen!).
    Für die Kommunikation mit dem Xilinx XC9572XL habe ich mir einen USB Programmer von Waveshare besorgt. Das Einrichten der USB Schnittstelle war sehr mühseelig, da die Treiber etwas zickig waren und es eines reinen USB 2.0 Steckplatzes bedarf. Die Software wird von Waveshare mitgeliefert und ist von Xilinx (ISE Design Suite und darin das Programm IMPACT). Die Kommunikation zwischen IMPACT und den Chips erfolgt schließlich mittels mitgeliferten Kabeln an der JTAG Schnittstelle auf der Platine. Dazu muss die Platine mit 5 V versorgt werden, um die Betriebsspannung von 3,3 V am Xilinx zu gewährleisten.
  • Was man noch erwähnen muß. Am JTAG Anschluß vom DMD Controller liegen 5V an. Das mag nicht jedes Kabel. Ich hole mir sicherhaltshalber die 3,3V direkt von der Platine. Die Anschlüsse auf der CPU führen 3,3V.
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